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Vor dem NFL Draft: Brad Holmes über Draft-Strategie, Trades & Talente mit Potential

In einer Woche ist es soweit: Der NFL Draft steht an, und wie jedes Jahr stellt sich Lions General Manager Brad Holmes vorab den Fragen der Medien. Dabei sprach er über viele spannende Themen rund um den Draft 2025.

Hier sind die wichtigsten Aussagen im Überblick:

Gab es schon Anfragen für Pick Nr. 28?

Die späten Picks in Runde eins sind bei vielen Teams beliebt, die noch mal in die erste Runde vorrücken wollen - unter anderem, um sich die Option auf ein fünftes Vertragsjahr für einen Rookie zu sichern.

Obwohl solche Deals meist erst am Draft-Abend konkret werden, verriet Holmes: Bislang hat sich noch kein Team zum Pick 28 bei ihm gemeldet.

Warum draftet Holmes nie nach akutem Positionsbedarf?

Jedes Jahr ändern sich die Bedürfnisse eines Teams - durch auslaufende Verträge, Verletzungen oder die Entwicklung einzelner Spieler. Holmes hält es für riskant, den Draft immer nur nach Lücken im Kader auszurichten.

"Ich verfolge lieber den Ansatz: Hol dir den besten Spieler, unabhängig von der Position", so Holmes. "Letztes Jahr zum Beispiel haben wir Ennis Rakestraw geliebt. Leider war er nicht ganz fit, konnte uns also noch nicht helfen. Aber wir sind sehr optimistisch, was er in dieser Saison leisten kann."

Obwohl die Lions schon mehrere Cornerbacks im Kader hatten, war Rakestraw an Pick 61 einfach der beste Spieler auf dem Board, also wurde er genommen. So einfach ist das für Holmes.

Wenn er jetzt den nächsten Schritt macht, ist Detroit mit den Cornerbacks richtig stark aufgestellt, mit Tiefe und Qualität.

"Man muss einfach Geduld haben", sagt Holmes. "Wer nur nach Bedarf draftet, läuft Gefahr, kurzfristig zu denken. Wir draften mit Blick auf die Zukunft und nicht, um heute ein Loch zu stopfen."

Ein Beispiel dafür ist der Jameson Williams Trade 2022: Die Lions zogen von Pick 32 auf 12 hoch, um den Receiver zu bekommen, obwohl er nach einem Kreuzbandriss erst mal nicht helfen konnte. Doch Holmes wusste: Das ist ein Spieler, den wir langfristig wollen.

"Wenn du nur deinen Bedarf deckst, verlässt du dich im Zweifel auf einen Rookie. Und keiner kann garantieren, wie der sich sofort entwickelt", so Holmes. "Deshalb gilt: Wir draften nie nach Depth Chart."

Gibt es erneut die Möglichkeit, im Draft nach oben zu traden?

Der aggressive Trade 2022 für Jameson Williams war offenbar nicht der einzige Versuch von Holmes, sich in der ersten Runde nach vorne zu arbeiten. Er verriet, dass es bereits mehrfach Überlegungen in diese Richtung gab, letztlich scheiterte es an fehlenden Trade Partnern.

"Viele Teams wollen einfach nicht so weit zurücktraden. Es braucht zwei Seiten, die mitmachen", so Holmes. Sollte sich eine passende Gelegenheit ergeben, schließt er einen Trade-up auch in diesem Jahr nicht aus.

Wie stark ist die diesjährige Pass-Rush-Class?

Ohne auf einzelne Spieler einzugehen, lobte Holmes die Tiefe und Qualität in der Defensive-Line-Class 2025. Viele Experten sehen hier die beste Jahrgangsgruppe seit Jahren.

"Da ist definitiv Talent vorhanden", so Holmes. Gleichzeitig zeigte er sich zufrieden mit dem, was die Lions bereits in der eigenen D-Line aufgebaut haben, auch das hatte er zuletzt bei den Ligatreffen betont.

View photos of the top edge rusher prospects in the 2025 NFL Draft.

Haben die Lions wieder Platz für einen "Projektspieler"?

Vergangenes Jahr war das Giovanni Manu - ein physisch beeindruckender Tackle, aber mit viel Nachholbedarf im Vergleich zur NFL. Der Kanadier aus British Columbia war ein klarer Entwicklungsspieler und kam in seiner Rookie-Saison noch nicht zum Einsatz.

"Es muss einfach passen, der Spieler muss das Potenzial mitbringen, auch wenn er nicht sofort hilft", sagt Holmes. "Manu war so jemand. Wir waren in der Lage, ihn zu holen und hatten ein gutes Gefühl dabei."

Auch mit Blick auf die hohen Erwartungen im Team, Super-Bowl-Ziele inklusive, würde Holmes nicht zögern, erneut einen langfristigen Projektspieler zu nehmen, wenn er überzeugt.

Rückblick: Sechs Pro Bowler in vier Jahren - wie blickt Holmes darauf?

Penei Sewell, Amon-Ra St. Brown, Aidan Hutchinson, Jahmyr Gibbs, Sam LaPorta und Brian Branch - allesamt Draftpicks von Holmes, allesamt Pro Bowler. Dazu kommt Safety Kerby Joseph, der es 2023 zwar nicht in den Pro Bowl schaffte, aber ins All-Pro-Team gewählt wurde.

"Aber das ist nicht allein mein Verdienst", betont Holmes. "Es braucht ein starkes Team: Scouts, Coaches, Entwicklungstrainer. Unsere Coaches holen das Maximum aus den Jungs raus. Wir ziehen alle an einem Strang und genau das macht mich am meisten stolz."

Ist Za'Darius Smith noch ein Thema?

Seit den letzten Gesprächen bei den Ligatreffen gab es laut Holmes keinen neuen Kontakt zur Smith-Seite. Beide Seiten sind aber weiterhin in Verbindung, ein Deal ist also noch nicht komplett vom Tisch.

Was hat Holmes in vier Jahren als Draft-Verantwortlicher gelernt?

"Geduldig bleiben und das große Ganze im Blick behalten", fasst Holmes zusammen. "Früher war ich manchmal etwas ungeduldiger, aber inzwischen weiß ich: Ein solider Plan ist wichtiger als schnelle Reaktionen."

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